Ausflug in das „Camp les Milles“

camp_les_millesHeute Morgen ging es für uns deutsche und ein paar französische Schüler der 11. Klasse zur Gedenkstätte “Camp les Milles”. Das Museum der Gedenkstätte befasst sich mit der Judenverfolgung im 2. Weltkrieg, aber auch mit dem französischen Vichy-Regime, sowie der französischen Widerstandsbewegung, der „Resistance“ und dem Völkermord im Allgemeinen. Das Museum ist in einer ehemaligen Ziegelei untergebracht. Diese diente als Sammellager für die Deportationen nach Auschwitz unter der Regierung von Vichy zur Zeit des 2.Weltkriegs.
camp_les_milles-2Dazu trafen wir uns um 8:00 Uhr am Gare SNCF in Manosque. Nach einer Fahrt von ca. einer Stunde kamen wir dann in Aix-en-Provence an. Von dort fuhren wir mit dem Bus nach Les Milles um dort das Camp zu besichtigen. Die Frau, die unsere Führung machte, wartete bereits auf uns. Bei der Führung, die wir  in deutscher Sprache erhielten, wurde alles genau erklärt und dauerte ungefähr 2 Stunden. Sie war sehr interessant und anschaulich gestaltet. Auch durch die vielen Filme wurde einem das Thema anschaulich dargestellt. Am Ende der Tour haben wir noch einen Selbstversuch zum Thema “Vorurteile und Rassismus verhindern” gemacht.
Den Nachmittag verbrachten wir dann in der Innenstadt von Manosque, wobei der Crêpes dabei nicht fehlen durfte. Doch auch das Bummeln durch die Innenstadt war unvermeidlich. Für die meisten Schüler ging es dann um 17:00 Uhr an die Schule zurück und dann mit dem Austauschpartner nach Hause.

Hannah Wagner und Nick Schneider

Führung durch das „Lycée les Iscles“

Um 8 Uhr trafen sich alle deutschen Schüler von beiden Schulen am Lycée les Iscles. Dort hörten wir uns einen Vortrag über das Schulleben in Frankreich an. Danach diskutierten wir mit französischen Schülern.
Der Direktor M. Seguin erzählte uns, dass die Lehrer in Frankreich nicht wie in Deutschland sich um Organisatorisches kümmern müssen, sondern, dass dafür das sogenannte „Vie scolaire“ zuständig ist. Im „Vie scolaire“ arbeiten immer ausgebildete Pädagogen.
Mme Souribes, die am Lycée les Iscles im „Vie scolaire“ arbeitet erzählte uns, dass sie sich sowohl um die Schüler wenn sie Probleme haben kümmert, als ihnen auch dabei hilft eine Lösung zu finden. Sie ist aber auch dafür zuständig, die Eltern über die Fehlzeiten der Kinder in der Schule zu informieren. Außerdem stellt sie die Namen der nicht anwesenden Schüler jeden Tag auf die Website der Schule. Sie ist sozusagen die Sekretärin und Schulpsychologin in einem.

Lycee_Les_IsclesSpäter wurden wir in der Schule herumgeführt und haben schließlich erfahren, dass der Architekt die Schule als ein Raumschiff konstruiert hat. Das war uns vorher nicht aufgefallen. Außerdem hat man versucht die Elemente der Provence in der Schule zu verbauen. So war zum Beispiel der Hauptbau mit rötlichem Sandstein verkleidet. Während der Führung erklärten uns manche Lehrer sogar, was die Schüler in den jeweiligen Fächern machten. In einem technischen Teil bauten die Schüler an einer solarbetriebenen mobilen Heizung.
So gegen 12 Uhr war die Führung zu Ende und jeder musste wieder zurück in seine Schule. Dann ging der Unterricht weiter und wir hatten gemeinsam Deutschunterricht am les Iscles. Dabei fiel auf, dass die französischen Schüler zum Teil große Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache hatten.

Mira Weinzierl

Das erste Wochenende

If-22ch kann nur von einem grandiosen ersten Wochenende berichten. Der Samstag fing bei mir mit einem gemütlichen Spaziergang durch den Markt von Vinon an, wo ich mir verschiedenste Sachen aussuchen durfte.

Zusammen mit einer weiteren Austauschschülerin besichtigten wir später das Grand Canyon du Verdon. Meine Gastmutter ersetzte einen persönlichen Guide und war in der Lage, mir vieles über die Landschaft und
die dort lebenden und geschützten Tiere zu erklären und nahezubringen.
Atemberaubend und wunderschön war es dort, mein persönliches Highlight.f-21

Ein weiteres Ereignis am Wochenende, nun geprägt von schönen Erinnerungen, war definitiv das Bowling mit den anderen Austauschschülern. Am Sonntagabend wurde ich zur Geburtstagsfeier der Tanten meiner Corres eingeladen. Die gesamte Familie ging herzlich mit mir um, ich fühlte mich willkommen. Andere waren zum Teil Reiten, im Kino, Lasertag spielen, auf Partys, etc.
Ich spreche also sicher für alle, wenn ich behaupte, dass das Wochenende ereignis- und lehrreich war. Ich erinnere mich nur an schöne Dinge, wenn ich an meinen Aufenthalt in Manosque zurückblicke.

Sarangka Aingkaran  

Ankunft und erster Schultag

f-1Nach einer zwölfstündigen Busfahrt kamen wir endlich in Manosque an. Wir waren alle sehr aufgeregt, obwohl wir zu unseren Austauschpartnern schon Kontakt hatten. Nach der Ankunft ging es sofort zu unseren Familien. Als ich bei meiner Familie daheim war, gab es zuerst Abendessen. Zum Glück bewahrheitete sich meine Befürchtung, dass es Schnecken oder Froschschenkel geben würde, nicht. Stattdessen gab es Lasagne. Zum Nachtisch gab es Käse. (Allgemein gab es in meiner Familie immer Käse zu allem!!) Ich freundete mich schnell mit meiner Austauschpartnerin an.

Als ich am nächsten Morgen in die Küche kam war meine volle Ritter-Sport-Box, welche ich als Gastgeschenk mitgebracht hatte, schon halb leer. Franzosen lieben Schokolade und alle Austauschpartner waren verrückt nach Ritter Sport.

Die Schule stellte sich als ziemlich chaotisch heraus. Da die Schule sehr groß ist, wusste niemand wo es lang ging und wo es hingehen sollte. In der zweiten Stunde gab es einen Empfang in der kleinen Schulkantine mit Croissants und Pain au Chocolat.

Nach einem Rundgang durch die Schule, welche ein bisschen wie ein Hochsicherheitsgefängnis aussieht, und einem Besuch in der Sporthalle der Schule stellten wir fest, dass „Sportunterricht“ in Frankreich komplett anders aufgefasst wird als bei uns. Keiner der Franzosen hatte Sportkleidung an. Sie dehnten sich und machten seltsame Dehn- und andere undefinierbare Übungen. Der Sportunterricht ist außerdem nicht nach Jungs und Mädchen getrennt.

Zudem werden in Frankreich die Schulen während der Stunde immer abgeschlossen. Keiner kann die Schule mehr verlassen oder reingehen. Am Eingang ist ein großes Tor und in einem kleinen Häuschen sitzt ein Pförtner, der das Tor immer im Blick hat. Meine Corres erklärte mir, dass dies eine Maßnahme der Regierung gegen Terroristen sei. Sie und die anderen Corres erzählten, dass dies erst seit Charlie Hebdo im Januar in Paris so sei. Sie machten sich darüber lustig, dass in Manosque schon keine Terroristen auf die Idee kommen werden ihre Schule zu stürmen. Wir Deutschen fanden das seeeeehr beruhigend…

f-20Die ganze Zeit regnete es. Somit hielt sich unserer Begeisterung für das Stadtspiel am Nachmittag deutlich in Grenzen. Während es sich die Lehrer im Café bequem machten, rannten wir komplett durchnässt durch Manosque´s Altstadt auf der Suche nach einem anderen Café. Auch dort schmeckten die Pains au Chocolat ausgezeichnet. Den Abend verbrachten wir bei unseren Familien.

Emely Ehmann