Am Samstag, den 7. Oktober, bin ich gegen 10 Uhr aufgestanden und habe mit meiner Austauschschülerin Eléna gefrühstückt. Nach dem Frühstück musste Eléna einige Hausaufgaben machen und für drei Tests am Montag lernen, also hat mich meine Gastmutter zu einem Spaziergang durch Villeneuve, den Ort in dem sie wohnen, mitgenommen. Villeneuve liegt an einem Hang, meine Gastfamilie wohnt etwa in der Mitte, und oben befindet sich die Kirche und die Altstadt. Diese ist verwinkelt und sehr schön und nicht sehr groß. Aber vom Rand der Altstadt hat man einen tollen Panoramablick auf die Berge rundum!
Als wir wieder zu Hause waren, gab es Mittagessen und kurz danach sind wir losgefahren zu einem Klettergarten im Wald.
Nach einer knappen Stunde kamen wir bei diesem Hochseilgarten an. Dort konnten Eléna und ich, wie man es auch aus Deutschland machen kann, drei Stunden jede Route klettern, nur dass wir weder Helm noch Handschuhe brauchten, einzig und allein ein Klettergurt war die Ausstattung.
Gegen 18:30 Uhr kamen wir wieder zu Hause an. Nach dem Duschen sind wir vier in eine Pizzeria ein paar Orte weiter gefahren. Dort haben wir viel geredet, über die Schule, die Sprache und Vieles mehr. Als wir um circa 22.30 Uhr heimgekommen sind, sind wir alle bald ins Bett gegangen.
Am Sonntag bin ich wieder gegen 10 Uhr aufgestanden und habe während des Frühstücks mit meinen Gasteltern über die Pläne für den Tag gesprochen. Danach sind Eléna, ihr Vater und ich einkaufen gegangen, da in Frankreich einige Supermärkte auch am Sonntagvormittag geöffnet haben. Als wir wieder zurückkamen, musste Eléna wieder lernen, also habe ich in meinem Zimmer eine Weile gelesen. Um kurz nach 13 Uhr gab es dann Mittagessen, nach dem wir uns für eine halbe Stunde ausgeruht haben, also lasen oder in der Sonne saßen. Anschließend sind wir nach Moustiers-Sainte-Marie gefahren, einer schönen Stadt, eine gute Stunde von Manosque entfernt. Dort haben wir uns viele Läden, Häuser und auch eine Kirche angeschaut. Vor einem Laden haben wir zufälligerweise Fabian, einen anderen deutschen Austauschschüler, mit seiner Gastfamilie getroffen und uns kurz unterhalten. Danach haben wir uns in ein kleines Café gesetzt, uns unterhalten und etwas getrunken. Zum Glück war er sehr warm.
Später sind wir dann zum Lac de Sainte-Croix gefahren und haben auf einer Brücke viele Bilder gemacht, da es dort wirklich sehr schön ist: auf der einen Seite der Brücke sieht man eine große Schlucht, die Schlucht „Gorges du Verdon“ (umgangssprachlich auch „Grand Canyon du Verdon“) durch die der Fluss Verdon fließt, und auf der anderen Seite hat man einen tollen Blick auf den See mit Bergen im Hintergrund. Schließlich sind wir spontan noch die lange, kurvige Straße zum Beginn der Schlucht entlang gefahren. Dort gab es nach 20 Minuten und einem kurzen Fußweg einen Aussichtspunkt mit Blick auf die lange, tiefe Schlucht. Leider war zu dieser Zeit nicht viel Wasser in der Schlucht, aber die Aussicht war trotzdem wunderschön.
Um etwa 19:20 Uhr kamen wir wieder müde von der 90-minütigen Fahrt zu Hause an, wobei Eléna auf der Rückfahrt, wie auch auf der Hinfahrt, von ihrer Mutter abgefragt wurde, um für die Tests zu lernen. Um 20 Uhr gab es dann schließlich Abendessen, danach sind wir bald ins Bett gegangen, da wir am Montag früh aufstehen mussten und nicht allzu müde sein sollten.
Im Laufe des Wochenendes fiel mir auf, dass mir das Französischsprechen nach und nach leichter fällt, doch auch wie unterschiedlich es zu Hause teilweise ist, zum Beispiel, dass Eléna viel mehr lernen muss und man hier deutlich früher ins Bett geht als bei uns in Deutschland, da die Schule eben auch deutlich länger und anstrengender ist.
Insgesamt war das Wochenende sehr aufregend und schön, obwohl ich mich in manchen Momenten zunächst etwas seltsam bei einer nahezu fremden Familie gefühlt habe. Doch zum Glück ist meine Gastfamilie sehr nett und gastfreundlich und bleibt geduldig, wenn ich etwas nicht beim ersten Mal verstehe. Es war ein toller Einstieg in den Austausch!
Kathrin Diebold